Nina Rezagholinia

Cologne ArtUp-Preis 2020

Malerische Sensibilität und Differenziertheit von Nina Rezagholinia überzeugt Jury des RC Köln-Ville

 

Der Cologne ArtUp Kunstförderpreis 2020 geht an Nina Rezagholinia. Die Preisträgerin beeindruckte besonders mit ihren Aquarellen en miniature und gewann die mit sechstausend Euro sowie einer Unterstützung über zwei Jahre dotierte Auszeichnung. „In meiner künstlerischen Arbeit geht es mir um die Darstellung von Natur und Naturphänomenen in ambivalenter Form und ihrer symbolischen Bedeutung in Vergangenheit und Gegenwart – wie der Rolle des Menschen als Interpret und Ursache dieser Phänomene“, erläutert Nina Rezagholinia ihr Werk. „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung und über die Möglichkeit des Austauschs mit dem Rotary Club Köln-Ville. Ich bin sehr gespannt auf die Zusammenarbeit!“ Rezagholinias Arbeiten wurden unter anderem im Kunstverein Wolfsburg (2018), Matjoe Köln (2019) und KunstWerk Köln e.V. (2020) ausgestellt.

 

Die hohe malerische Sensibilität und Differenziertheit überzeugte die Jury. „Nina Rezagholinia füllt ihre Aquarelle mit Licht und Plastizität. Die gleiche malerische Qualität vermag die Künstlerin auch in großem Format in Öl auf Holz zu realisieren“, lautet die Entscheidung der Jury. „Wir beglückwünschen die Gewinnerin und möchten sie bei ihren weiteren malerischen Projekten unterstützen.“ Alle zwei Jahre verleiht der Rotary Club Köln-Ville seinen Förderpreis an junge Kunstschaffende unter 35 Jahren –  2020 bereits zum neunten Mal.

 

Weitere Infos unter: www.artup.cologne

 

Text: https://www.koelner.de/2020/12/09/cologne-artup-preis-2020/

 

Stand 12.12.2020

 

„Nettles“ 8,5 x 6 cm, Aquarell, 2020 Foto: Nina Rezagholinia
„Nettles“ 8,5 x 6 cm, Aquarell, 2020 Foto: Nina Rezagholinia

„Nettles“ 8,5 x 6 cm, Aquarell, 2020

 Gibt es die Sterne, wenn keiner hinsieht? 

 

»Aber natürlich!« sagen sofort die eingefleischten Realisten und wahrscheinlich auch noch die Ontologen voller Zuversicht. Doch Vorsicht! Ist das wirklich so sicher, wie es immer noch einige von uns annehmen? Entstehen die Dinge nicht erst dadurch, dass wir uns ihnen widmen? Und verändern wir sie nicht ständig durch unsere Wahrnehmung? Existieren wir wirklich getrennt von ihnen? Oder bringt es uns nicht viel weiter, wenn wir uns als Teil von allem begreifen? 

 

Wir kommen wahrscheinlich gar nicht umhin, uns für die eine oder andere Haltung zu entscheiden. Und wir müssen Verantwortung übernehmen für die Wahl, die wir treffen.

 

Rätselhafte Ausschnitte, verwunschene Orte, merkwürdige Zusammenstellungen. Es ist, als habe sich hier jemand aufgemacht uns zu zeigen, dass die Welt noch nicht gänzlich entzaubert ist. Was lässt so viele Bilder geheimnisvoll erscheinen? Kann man überhaupt darüber reden, ohne ihnen ihren Zauber zu nehmen? Braucht es nicht eher ein auratisches Spüren, um den Werken nahe zu kommen? 

 

Auch von der Tür geht ein beinahe andächtig stimmender Zauber aus. Das Unsichtbare scheint so wichtig wie das Sichtbare, das Abwesende so bedeutend wie das Vorhandene. Nina Rezagholinias Bilder schöpfen ihre Anziehungskraft aus einer Qualität, an die Worte nur schwer heranreichen. […]

 

Text: Andreas Bee

Auszug aus der Publikation „Aber noch leiser ist eine Schere“

2016

 

 

 

100x140 cm, charcoal on colored paper, 2016